Der Nuklearmediziner 2012; 35(03): 167-174
DOI: 10.1055/s-0032-1321860
Diagnostik und Therapie von Skeletterkrankungen – Update 2012
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Medikamentöse Therapie rheumatischer System­erkrankungen

Medical Treatment of Systemic Rheumatic Diseases
W.-D. Behnert
1   Praxis für Internistische Rheumatologie, Kassel
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Publication Date:
11 September 2012 (online)

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Zusammenfassung

Rheumatische Systemerkrankungen manifestieren sich meist an kleinen und großen Gelenken bzw. der Wirbelsäule, wo sie durch entzündliche Prozesse Destruktionen hervorrufen können. Ihre Erstmanifestation stellt sich häufig bereits im jungen Lebensalter, teils sogar in der Kindheit ein. Durch den chronischen Verlauf entstehen Schäden, die zu einer erheblichen Minderung der Lebensqualität und Einfluss auf die Erwerbsfähigkeit führen. Volkswirtschaftlich gesehen gehören sie zu den teuersten Erkrankungen. Die Erkenntnis, dass bei aggressiven Krankheitsverläufen bereits nach 6 Monaten irreversible Gelenkzerstörungen eintreten können und die Entwicklung neuer, hochwirksamer Medikamente, die spezifisch an den Entzündungsabläufen in den Gelenken angreifen (Biologika), haben zu einer grundlegenden Änderung der Behandlungskonzepte rheumatischer Gelenkerkrankungen geführt. Ziel ist es, durch einen möglichst frühen Behandlungsbeginn mit immunsuppressiven Medikamenten, kurzfristigen Verlaufskontrollen unter Validierung der Krankheitsaktivität, der bedarfsorientierten Nutzung kombinierter Therapiekonzepte oder auch den Einsatz der Biologika eine Remission der Erkrankung zu erreichen.

Abstract

Systemic rheumatic diseases usually manifest on small and large joints as well as on the vertebral joints where they cause destruction by inflammatory processes. Initial manifestation is often at an early age, sometimes starting during childhood. The chronic course of these diseases cause severe damage leading to a decreased quality of life and specifically impedes the ability to work. From an economic point of view, systemic rheumatic diseases have one of the most costly impacts. Changes in how rheumatic diseases are treated have come about with the knowledge that irreparable joint destruction can occur as early as 6 months in aggressive courses of the disease. The result is the development of new, highly effective drugs (biologics) that target the inflammatory processes directly in the joint. Current treatment concepts aim to start immunosuppressive treatment as early as possible while closely and frequently monitoring disease progression, thus moving toward disease specific treatment instead of general symptom repression.